Dienstag, 7. Januar 2014

Shit mit Schnitt

Ich habe genäht. Ihr habt gar keine Vorstellung, wie viel ich in letzter Zeit genäht habe. Eigentlich hatte ich ja ein Projekt. Das weiße Kaninchen. Aber das ist mir erstmal davon gehoppelt und andere Aufgaben drängten sich auf. Wir haben kräftig die Wohnung auf- und umgeräumt und nun brauchten wir Vorhänge. Drei Stück. Uff. Es waren zwei 2,70mx1,50m lange Schalvorhänge für das Schlafzimmer, wovon wir ironischerweise doch nur einen aufhingen und noch ein kleinerer Schal als Abdeckung für unsere neue Rumpelecke im Bad.

Und nun konnte ich mich endlich meinem Kleidchen widmen. Es sollte ein "HoodHoodie" nach Feefee werden. Ich hatte dort kurz nach der Geburt unserer Tochter ein hinreißendes Kapuzenkleidchen gekauft und war doch von der Einfachheit des Schnittes und der Idee insgesamt so angetan, dass mich der Ehrgeiz packte und ich selber nähen lernen wollte. Bis ich wirklich aktiv an der Nähmaschine saß verging doch so einige Zeit, aber manchmal kommt eben etwas (oder jemand) dazwischen. Darüber hinaus ärgert mich die vorherrschende "Rosa-Fraktion" aus den gängigen Bekleidungsgeschäften und ich daher stetig auf der Suche nach hübscher, schlichter und abwechslungsreicher Mädchenmode war und immer noch bin (nach Jungsmode schaue ich übrigens auch ;) ). Also gut, alsbald habe ich den Schnitt gekauft und mich ans zusammenbasteln des Schnittmusters gemacht. Und ja, das nervt. Basteln, kleben, Papier und Schere ist einfach nicht meins. Ebenso wie Backen, aber irgendwann ging es dann in die heiße Phase und ich konnte endlich die Schere gegen den Rollschneider austauschen und los ging's.

Zu Beginn sollte es ein Türkis-farbender Hoody aus Sweat werden, wobei das Innenleben der Kapuze sowie die andere Zierstellen mit buntem Jersey ausgekleidet wurden. Aber seht selbst.
 Und ich bin ganz erstaunt. Alles in Allem hat es gut geklappt. Der Schnitt ist recht schmal, die Kapuze war leider viel zu klein für unsere Kleine, aber sonst gefällt es mir sehr gut und sie sieht ganz hinreißend darin aus. Aber er gibt noch Verbesserungsmöglichkeiten und da ihr Kleiderschrank noch allerhand Platz bietet und ich hübschen Stoff fand, ging es gleich in die nächste Runde. Das weiße Kaninchen. Der Stoff war dünner und für mich schwieriger zu verarbeiten, aber das zuschneiden ging schnell von der Hand und schon ratterte das Maschinchen wieder. Und dann stoppte sie. Es war einfach zu spät. Ich musste ins Bett.

So und nun heute wollte ich das weiße Kaninchen beenden. Ich kam soweit:
 Und dann fing ich an zu grübeln. Wie war das noch mit dem Ärmel? Das ging doch so einfach... Hmm. Ich schaute auch in die Anleitung und hab mich wirklich gewundert. Das ging doch beim ersten Versuch so einfach... Dann irgendwann kam die ersehnte Erleuchtung. Ich hatte den Ärmelzuschnitt versaut. Eigentlich soll der im Stoffbruch zugeschnitten werden. Das habe ich schlichtweg vergessen und "einfach" zugeschnitten. Hier der Beweis:
Tja, auf diese Art ist mir einmal mehr bewusst geworden, dass ich übermüdet nicht arbeiten sollte. Da kommt bei mir meist Quatsch raus.
Natürlich ist der Stoff sonst aufgebraucht - ich hatte extra zum rantasten eher weniger gekauft - und unsere städtische Stoffhändlerin hat diesen natürlich nicht vorrätig. Also habe ich heute das Internet bemüht und ihn online bestellt. In diesen Momenten ärgere ich mich über unsere sonst so sympathische Kleinstadt. Jetzt heißt es also warten.
Ich könnte zur Zeitüberbrückung einen neuen Stuhlbezug für den kleineren Unsinn nähen. Aber um ehrlich zu hab ich da keine Lust drauf. Ich bin frustriert und möchte schmollen.
In diesem Sinne.
Achtet auf die Haie.

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